Titelbild IndiSI Rahmenmodell

IndiSI Rahmenmodell

Soziale Innovationen sind Treiber für eine moderne soziale Marktwirtschaft und das gesellschaftliche Miteinander. Daten zu Sozialen Innovationen und ihrer Entstehung gibt es jedoch kaum.

Wir benötigen ein ganzheitliches Messmodell, um die Pluralität sozialer Innovationen aufzuzeigen, neue Innovationsakteure sichtbar zu machen sowie sozialinnovative Aktivitäten und regionale Rahmenbedingungen zu erfassen.

Zu diesem Zweck haben wir im Rahmen von IndiSI eine Indikatorik für soziale Innovationen entwickelt, die drei Ebenen (1) organisationale Innovativität, (2) regionale Innovationskapazitäten und (3) Resonanz und Trendpotenzial adressiert. Mit der Erweiterung der Innovationsindikatorik um neue Innovationsakteure sowie der Erprobung neuer Zugänge wie einer Kontextfaktorenanalyse in Form einer Bevölkerungsbefragung und einer Frühindikatorik durch eine Analyse von Diskursen in sozialen Medien (hier: Twitter) wird eine neue Datenbasis für Forschungs- und Innovationspolitik bereitgestellt.

Sie ist sensibel für neue Formen von Innovationen und deren Akteure und kann als eine Evidenzbasis für verbesserte, passgenaue Förderprogramme dienen, gerade auch mit Blick auf eine missionsorientierte Innovationspolitik. Die Verknüpfung der organisationalen Ebene, des regionalen Umfelds und der Analyse von Online-Diskursen ermöglicht es, die Interdependenzen zwischen den drei Messebenen zu berücksichtigen und Stellschrauben zur Unterstützung sozialer Innovationen zu identifizieren.

IndiSI Rahmenmodell (groß)

Die Nachverfolgung von Online-Diskursen in sozialen Medien ermöglicht es uns, die Wahrnehmung drängender gesellschaftliche Bedürfnisse zu verstehen sowie Vorschläge für neue Lösungen und Akteurskonstellationen, die diese vorantreiben, zu identifizieren. Unter Online-Diskursen verstehen wir virtuelle Diskursräume, in denen Bewusstsein über soziale Bedürfnisse geschaffen sowie Legitimation für diese verhandelt werden (durchgehende Pfeile) und in die Gesellschaft diffundieren (gestrichelte Pfeile). Dabei besteht eine Wechselwirkung zwischen Resonanzindikatoren der Online-Diskurse und Kontextfaktoren, die soziale Innovationen ermöglichen. Mit Blick auf die regionalen Innovationskapazitäten wird dabei unterschieden zwischen (1) dem Bewusstsein handeln zu müssen (wird ein Problem wahrgenommen?), (2) der Absicht zu handeln (besteht die Intention etwas zu tun, um das Problem zu lösen?) und (3) der Fähigkeit zu handeln (wird über etwaige Ressourcen zur Problemlösung verfügt?). Diese regionalen Innovationskapazitäten wiederum sind geprägt durch die sozialinnovativen Aktivitäten von Organisationen, die diese zugleich bestimmen. Das Indikatorensystem bezieht sich auf iterative Prozesse, die gekennzeichnet sind durch Interaktionen und Rückkoppelungen (gestrichelte Pfeile), welche die drei Messebenen miteinander verbinden.

Als gemeinsame »Klammer« der drei Messebenen dienen die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Insofern sind die entwickelten Indikatorensets anschlussfähig an die internationale SI-Messung.